Sonntag, 20. Juli 2014

Schweden - nicht ohne Reue.

Inzwischen habe ich viele Deutsche in Schweden getroffen, die ihre Auswanderung nach Schweden bedauern. Viele Einwanderer kommen recht unvorbereitet nach Schweden, gelockt von einer illusorischen Idylle, die während einer oder mehrerer Urlaubsreisen vermittelt wird/wurde. Teilweise basieren die Irrtümer der Einwanderer auf falschen Versprechungen, beschönigten Darstellungen anderer Aus-/Einwanderer sowie einem von den Medien gezeichneten Zerrbild. Auch die Schweden selbst stellen die Lage oft falsch dar, insbesondere, da ihnen die Situation von Auswanderern nicht wirklich verständlich ist und vor allem, da viele Schweden dazu neigen, die wirtschaftliche Stärke Schwedens zu überschätzen, während sich manch Deutscher wundert, dass noch das Licht brennt.

Schwedenbox gibt mit diesem SchwedenBlog in Schweden lebenden Deutschen eine Möglichkeit, ihre Schwedenerlebnisse zu teilen, und damit ggf. anderen Auswanderern zu helfen.

SchwedenBox lädt dazu ein, Beiträge zu diesem Blog zu leisten. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto besser für uns alle. Trotz berechtigter Kritik an Schweden sollten wir doch stets daran denken, dass uns niemand gezwungen hat, nach Schweden zu kommen. Wir sind (fast) alle freiwillig in Schweden. Lasst uns also bei aller Kritik seriös und höflich bleiben.

In diesem Blog werden keine Beleidigungen und vor allem auch kein SPAM geduldet.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gute Idee. Hoffentlich findet der Blog Anklang und es beteiligen sich viele.

Anonym hat gesagt…

Ich bereue es jedenfalls. Die Welt beschimpft die Deutschen gern als Nazis. Aber die Schweden sind das fremdenfeindlichste Volk, das ich je kennengelernt habe.

Anonym hat gesagt…

Ja, diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Als Deutscher kommt man sich manchmal wie ein Mensch dritter Klasse vor. Erst kommen die Schweden, dann die Flüchtlinge, die man in Massen ins Land holt. Und danach kommen die Deutschen, deren Geld man zwar gern nimmt, da ansonsten wohl schon ganze Dörfer ausgestorben wären. Aber als Arbeitskräfte hat man die Deutschen nicht so gern, es sei denn Sie machen Hilfsarbeiterjobs, die kein anderer erledigen kann oder mag. Die Ideen und Effizienz der Deutschen sind in der Arbeitswelt nicht so beliebt, da diese in zu krassem Widerspruch zu der unglaublichen Faulheit der Schweden stehen.

Anonym hat gesagt…

Hej,
wir sind als Rentner bereits vor gut 18 Jahren nach Schweden gekommen und sind sehr gut aufgenommen worden. Probleme mit Behörden hatten wir nie und waren immer verwundert, wie unkompliziert hier viele Dinge geregelt werden können.
Auch von unseren Nachbarn sind wir gut aufgenommen worden, obwohl hier in der Gegend die Schweden mehr zu vergleichen sind mit der Mentalität der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.
Natürlich hatten wir nicht mit Problemen der Arbeitsbeschaffung zu kämpfen. Allerdings haben wir des Öfteren erlebt, dass Deutsche trotz guter Qualifikation und vieler Bewerbungsschreiben keine Chance auf einen Arbeitsplatz hatten. Dagegen kennen wir aber auch viele Deutsche, die hier mit ihren Familien gut Fuß gefasst und auch qualifizierte Arbeit in ihren Berufen seit Jahren haben.
Selbst über die oft auch von Schweden bemängelten Probleme mit Gesundheitseinrichtungen können wir nicht wirklich klagen. Bisher war die gesundheitliche Betreuung für uns als Rentner ausreichend und gut. Natürlich gibt es auch lange Wartezeiten für Spezialuntersuchen bzw. –behandlungen. Es gibt auch mit Sicherheit Kritikwürdiges, worüber immer wieder in den Medien und selbstkritisch auch von den Gesundheitseinrichtungen berichtet wird. Aber insgesamt fühlen wir uns sicher und gut aufgehoben.
Wir haben unsere Entscheidung nie bereut, in Schweden unsere neue Heimat zu suchen und haben sie hier auch gefunden.
Die Schweden haben unbestritten eine andere Mentalität als z.B. Deutsche, aber sie als „faul“ zu bezeichnen ist absolut ungerechtfertigt. In unserer Nachbarschaft mit überwiegend Einfamilienhäusern könnten wir keinen einzigen Menschen als „faul“ bezeichnen.
Vielleicht sind die Menschen hier stressanfälliger und gehen viele Dinge langsamer an, was man besonders bemerkt in Behörden oder auch Gesundheitseinrichtungen, aber vor allem bei Handwerkern. Aber diese Ruhe und Gelassenheit kann andererseits für uns auch heilsam sein, wenn man gelernt hat, es zu akzeptieren.
Was man wirklich vermissen kann ist einer guter Geschäftssinn der Menschen hier. Das bezieht sich u.a. auch auf das Betreiben von Cafés, Restaurants und Hotels sowie auch auf viele andere Branchen. Es fehlt z.B. ganz einfach an gemütlichen und einladenden gastronomischen Einrichtungen.
Allerdings betrachten wir das nicht als lebensnotwendig und akzeptieren diesen Mangel, den wir gegen ein stressfreies und bisher immer noch relativ gut behütetes Leben hier aufwiegen.

Aber: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Gefühl der Sicherheit in den letzten Jahren mehr und mehr schwindet, dass sowohl wir als auch die meisten in unserer Nachbarschaft sich gezwungen sehen, ihre Häuser mit Sicherheitstechnik aufzurüsten. Die Behörden und Politiker sind seit Jahren mehr und mehr auf die „Flüchtlingspolitik“ fokussiert und als europäischer Einwanderer sollte man darauf gefasst sein, sein Geschick selbst in die Hand nehmen zu müssen, eine gute Ausbildung und finanziell ausreichende Mittel sowie einen langen Atem für den Start hier zu haben.
Farmor

Anonym hat gesagt…

Mit der Faulheit ist das so eine Sache. Es kommt einem vielleicht so vor. Aber ist es nicht schlau, so entspannt und damit gesund/gesünder zu leben?